
Die neue Messlatte für einen 22’ Bowrider
Mit der LS2 bringt REGAL ein weiteres Modell der LS-Serie aufs Wasser und rundet diese nach unten hin ab. Das Schiff verspricht viel Platz für entspannende Stunden an Bord und gewohnte Regal-Qualitäten. So weit die Theorie. Wir durften die neue REGAL LS2 anlässlich des Dealer-Meetings im Oktober 2019 als Vorpremiere ausgiebig testen.
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Bereits auf den ersten Blick gefällt das neue Modell. Die Linien sind gefällig, die grosse angehängte Badeplattform lädt zum Bade und als «Startrampe» für verschiedenste Wassersportaktivitäten.
Es ist Herbst in Europa – aber in Florida ist es angenehm warm und sonnig, als wir uns erstmalig der LS2 nähern. Gesehen haben wir dieses Modell bisher nur in Bildern, aber noch nicht live. Nun liegen sie vor uns, in voller Grösse – eine der ersten überhaupt produzierten REGAL LS2. Je eine «normale» Version sowie auch die LS2 Surf. Wir stürzen uns auf die LS2 mit Z-Antrieb.
Bereits auf den ersten Blick gefällt das neue Modell. Die Linien sind gefällig, die grosse angehängte Badeplattform lädt zum Baden und als «Startrampe» für verschiedenste Wassersportaktivitäten ein. Die Badeplattform liegt nur unwesentlich über der Wasserlinie, was einen einfachen Zugang zum kühlenden Nass ermöglicht. Zusätzlich ist unterhalb der Plattform eine lange und teleskopische Badeleiter untergebracht. Im Falle des Testbootes ist die Badeplattform ohne den -optionalen Seadek-Belag versehen. Diese kleinere Investition wäre sicherlich empfehlenswert. Wir «entern» das Schiff über das Heck durch die mittig geteilte Sonnenliege. Das Mittelkissen in Liege und Sitzfläche lässt sich einfach entfernen. So werden Polster und Nähte natürlich wesentlich weniger belastet, als wenn diese buchstäblich mit Füssen getreten werden.
Dann ab ins Cockpit – dieses macht für einen 22-Fuss Bowrider einen unglaublich grosszügigen Eindruck. Die Innenbreite des Schiffes ist gewaltig und die variable Lounge auf Steuer- wie auch Backbord bringt viel Länge ins Boot. Je nach gewünschtem Einsatz können so diese Lounges in die passende Position gebracht werden. So stehen entweder eine geräumige und bequeme Sitzposition Richtung Heck oder dann Richtung Bug zur Verfügung. Einen kleinen Minuspunkt gestattet sich der Testkandidat beim Handschuhfach, dieses entspricht nicht ganz dem übrigen gebotenen Qualitätsniveau. Gespräche mit dem Werksverantwortlichen bestätigen dies und wir nehmen das Versprechen gerne entgegen, dass diese Position in der laufenden Serienproduktion noch angepasst wird.
Als Fahrer kommt man in den Genuss einer modernen Instrumentierung, welche auf Garmin 742 Plotter dargestellt wird. In Serienausführung besteht diese Instrumentierung aus einem Gerät, die Testversion ist mit Dual-Display ausgerüstet, welche gleichzeitig mehr Daten abbilden kann. Der Steuerstand hinterlässt einen guten, praxisgerechten und ergonomischen Eindruck. Sämtliche Schalter sind gut gekennzeichnet und bestens erreichbar. Die positiven Erlebnisse finden ihre Fortsetzung, die Polsterung ist bequem, hochwertig verarbeitet und mit kleinen Etiketten versehen. «REGAL – A FAMILY COMPANY» steht drauf. Sehr sympathisch in Zeiten steigender Anonymität und Globalisierung! Beim Anheben der Sitzkissen stellen wir fest, dass diese über Gasfedern verfügen. Sehr angenehm und auch sicher, fallen einem die Polster doch nicht plötzlich auf den Kopf oder die Finger. Aufgrund der hohen Bordwände fallen die Stauräume sehr grosszügig aus und sind sicherlich ausreichend vorhanden und auch gut nutzbar.
Sämtliche am Boot verbauten Beschläge überzeugen. Die Klampen sind gut dimensioniert, die in schwarz pulverbeschichteten Scheibenrahmen verleihen der LS2 zusätzliche Eleganz und das Bimini sorgt für effizienten Sonnenschutz. Wassersportler werden wohl den elektrisch bedienbaren PowerTower in der Optionenliste ankreuzen.
Nun strecken wir unsere Köpfe in den Motorraum, um das Herzstück des Kandidaten anzusehen. Unter der multifunktionalen und gut nutzbaren Sonnenliege entdecken wir den Basismotor, den 240 PS leistenden V6-240-C von VolvoPenta. Ins Wasser gelangt die Leistung über einen DuoProp-Antrieb mit Stahlpropellern. Die gesamte Motoreninstallation ist sehr sauber ausgeführt, schliesslich ist REGAL auch seit vielen Jahren zertifizierter Einbaupartner von VolvoPenta. Da sich die Anzahl der elektrischen Verbraucher bei Booten dieser Grösse in Grenzen hält, geht die kombinierte Starter-/Verbraucherbatterie völlig in Ordnung.
Nun aber endlich «Leinen los» und raus aus dem Hafen. Das Ablegen gelingt einwandfrei, die Lenkung arbeitet angenehm, ebenso die mechanische Schaltung. Der Motor mit «nur» 6 Zylindern in V-Anordnung läuft kultiviert und bringt uns aus der Uferzone. Nachdem der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hat, beschleunigen wir. Zügig hebt sich das Schiff aus dem Wasser und geht in Gleitfahrt über. Hier spielt der DuoProp-Antrieb einen seiner Vorteile voll aus. Sicherlich trägt der von REGAL patentierte Fastrac-Rumpf mit dazu bei, das Schiff rasch über seine Bugwelle zu schieben. Jedenfalls ist das Fahrverhalten einwandfrei und sicher. Das Schiff reagiert sauber auf Trimmbefehle und Kursänderungen. Auch schnelle Richtungswechsel bringen die LS2 nicht aus der Ruhe, sie zieht sauber ihre Bahn. Das Abbremsen und Manövrieren vor- und rückwärts sind sowieso Stärken der DuoProp-Antriebe und gestalten sich entsprechend unspektakulär.